Die ROSETTA-Mission
ist ein Meilenstein des ESA-Wissenschaftsprogramms. Ziel der Mission ist die genaue Untersuchung eines Kometen. Zum ersten Mal ist auch ein Landegerät, PHILAE, auf einem Kometenkern aufgesetz um dort die Zusammensetzung, innere Struktur und physikalische Eigenschaften, zu untersuchen. Kometen kann man sich wie "schmutzige Schneebälle" vorstellen, die, erwärmt von der Sonne, ausgasen und dadurch einen charakteristischen Schweif aus Gas, Staub und Plasma bilden.
Das PHILAE Kontrollzentrum befindet sich im MUSC und ist verantwortlich für den Betrieb des Kometenlanders "PHILAE" der ROSETTA Mission. |
Die Landesonde PHILAE wurde von einem europäischen Konsortium aus Instituten und Universitäten unter Leitung des DLR in Köln (Institut für Raumsimulation) mit dem MPS (Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung, ehemals Max-Planck-Institut für Aeronomie) entwickelt. ÇIVA
besteht aus einem stereoskopischen Panorama-Kamerasystem, einem Mikroskop im sichtbaren Spektralbereich und einem abbildenden Infrarot-Spektrometer für die von SD2 erbohrte Bodenproben. SD2 (Sample Drill and Distribution)
ist der Bohrer, der aus bis zu 20 cm Tiefe Proben für COSAC, CIVA und PTOLEMY bereitstellt. Aus Bohrleistung und Vortriebsgeschwindigkeit können Festigkeitsparameter ermittelt werden, während die Vibrationen durch das Bohren (wie das Einhämmern von MUPUS-PEN) eine Schallquelle für SESAME-CASSE darstellt.
ROLIS (Rosetta Lander Imaging System)
ist eine hochauflösende, nach unten gerichtete Kamera und wird den Landeplatz während und nach der Landung in drei Farben fotografisch erfassen. ROMAP (Rosetta Lander Magnetometer and Spectrometer)
besteht aus einem empfindlichen Magnetometer zur Messung der Magnetfelder des Kometen (Zusammenspiel von Sonnenwind, Koma und evt. Magnetfeld des Kerns) und einem Plasmaspektrometer zur Analyse der Plasmasphäre des Kometen.
APX (Alpha Proton Xray Spectrometer)
analysiert die elementare Zusammensetzung (inkl. C,N,O) durch Bestrahlung mit Alpha-Partikeln und Analyse des rückgestreuten Alpha- und Röntgenspektrums.
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MUPUS (Multi-Purpose Sensors for Surface and Sub-Surface Science)
besteht aus einem Temperatur- und Wärmeleitfähigkeitssensor, der 30 cm in den Kometenboden getrieben wird (PEN) sowie einem Infrarotsensor (Thermal Mapper), der die Temperatur der obersten Kruste misst. Außerdem sind Akzelerometern zur Festigkeitsuntersuchung des Kometenbodens und Temperatursensoren in die beiden Ankerharpunen eingebaut; beim Einschuss in den Untergrund wird aus dem Beschleunigungsverlauf die Festigkeit bestimmt, später bestimmt der Temperaturfühler den Temperaturverlauf in tieferen Schichten.
MUPUS wird den Temperaturhaushalt des Komentenkerns als Langzeitexperiment verfolgen.
SESAME (Surface Electric Sounding and Acoustic Monitoring Experiment)
besteht aus drei Teilexperimenten: CASSE (Cometary Acoustic Surface Sounding Experiment) bestimmt über Analyse der Schallausbreitung im Kometenboden die Struktur des Materials; DIM (Dust Impact Monitor) misst den Staubfluß in der Umgebung des Landers, dreidimensional aufgelöst; PP (Permittivity Probe) sondiert den Untergrund elektrisch.
CONSERT (Comet Nucleus Sounding Experiment by Radiowave Transmission)
ist ein Radio-Transpondersystem, daß den Kometenkern "durchleuchtet" und durch Messung der mittleren Dielektrizitätskonstanten Zusammensetzung und Porosität bestimmt und die großräumige Struktur/Schichtung des Kerns sowie kleinräumige Irregularitäten misst.
COSAC (Cometary Sampling and Composition experiment)
eine Kombination aus hochauflösendem Flugzeit-Massenspektrometer und chiralitätsempfindlichen Gaschromatographen, bestimmt die chemische Zusammensetzung des Kometenmaterials.
Elektronikbox In der "Common Electronics Box" des Landers befinden sich fast alle für das System lebensnotwendigen Elektronikkarten sowie der Großteil der Instrument-Elektronik Komponenten. Das Prinzip, möglichst viel Elektronik in einer gemeinsamen Box unterzubringen, wurde gewählt, um Masse und Platz zu sparen. Man vermeidet so, dass jedes Subsystem bzw. Instrument ein separates Aluminiumbehältnis bereitstellen muss und spart durch die eng gepackte Anordnung am Kabelbaum. Da sich nun die kritischen Komponenten des Landers (wie z.B. der Zentralrechner (CDMS) oder das Power System (PCS) hier befinden, muss sichergestellt werden, dass die Temperatur immer im zulässigen Bereich bleibt. Darüber hinaus spiegeln sich Aktivitätsperioden des Landers an dieser Stelle ganz deutlich im Temperaturprofil wieder. |